Zerstörte Häuser, kaputte Stromleitungen und ein aufgebrachter Mob in der Ortsmitte – Es war eine unübersichtliche Lage, die sich unserem Vorausteam bot, als es am Montagmittag gegen 11 Uhr im schweizerischen Epeisses mit einem Hubschrauber der Schweizer Armee landete. Bereits seit Sonntagmittag sind 50 Experten von I.S.A.R. Germany unterwegs, um bei der Großübung Achilles in der südlichen Schweiz ihr Können unter Beweis zu stellen und sich dadurch auch als Team der UN-Organisation INSARAG zum wiederholten Mal zertifizieren zu lassen.

Nach der Alarmierung am Sonntag und der Fahrt zum Militärflughafen von Payerne startete am Morgen ein Transporthubschrauber in das Dorf Epeisses, in dem sich, so will es das Drehbuch der Übung, ein Erdbeben der Stärke 7,1 auf der Richterskala ereignet habe. An Board des Hubschraubers: Ein Vorausteam mit dem Equipment für eine provisorische Einsatzleitung der Vereinten Nationen, zwei Rettungshundeteams sowie ISAR-Mitglieder, die speziell für die Einschätzung von Katastrophenlagen, das sogenannte Assessment, ausgebildet sind.

Nach 25 Flugminuten landete der Helikopter in dem Übungsdorf nahe der französischen Grenze. Empfangen wurde das insgesamt 12-köpfige Vorausteam dort von einem aufgebrachten Mob, der bereits seit mehr als einem Tag auf Hilfe wartete und mit lauten und teilweise aggressiv-wirkenden Reaktionen auf das Eintreffen der Helfer reagierte. Während sich das Vorausteam im Anschluss bei den örtlichen Behörden über die Sicherheitslage und bereits erfasste Zerstörungen informierte und erste Erkundungen des Geländes durchführte, machten sich die anderen ISAR-Mitglieder mit einem Bus auf den Weg vom Militärflughafen ins Schadensgebiet.

Vor Ort angekommen, wurde zunächst das Basislager in einem Wald nahe des Übungsdorfs aufgebaut, bevor sich weitere Hundeteams, ein Zug zur Bergung sowie Mediziner auf den Weg nach Epeisses machten, um dort zu helfen.

Text: Paul-Philipp Braun
Fotos: Stefan Sobotta/ Paul-Philipp Braun

 

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