Es waren lange Stunden, die der Verschüttete im Hotel „Casino“ liegen musste, bevor das Bergungsteam der I.S.A.R. Germany sich mit schwerem Gerät zu ihm vorgearbeitet hatte und ihn mit einer Schleifkorbtrage an einem Seilzug vom zehn Meter hohen Hotel retten konnte. Für den Stellvertretenden Team-Leiter Michael Lesmeister und seine Leute, die bereits am Montagabend mit der Bergung begonnen hatten.

„Wir mussten uns durch ein dickes Dach aus Beton arbeiten und im Gebäude noch eine Zwischenwand durchbrechen“, sagte Lesmeister, der den ersten I.S.A.R.-Bergungszug bei der UN-Zertifizierung Achilles 2017 im Übungsdorf Epeisses in der Südschweiz leitet. Gemäß dem Drehbuch hatte der junge Mann, der eigentlich Soldat der Schweizer Armee ist und während der Übung einen Dorfbewohner mimt, Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule. „Wir müssen mit solchen Verletzungsmustern sehr vorsichtig vorgehen“, berichtete Michael Lesmeister und erklärte so auch den speziellen Rettungsweg des Patienten mit einer eigens dafür gebauten Seilbahn. Bereits im Hotel waren Sanitäter zu ihm vorgedrungen und hatten ihn erstversorgt.

Doch erst nach der Rettung konnte der Soldat intensiv durch das Medical Team betreut und in einem Feldlazarett der Schweizer Armee weiterversorgt werden. Nach der Rettung machte sich das Team der I.S.A.R. auf, um am nächsten Gebäude, einem zerstörten Krankenhaus, eine eingeschlossene Person zu retten. Mit einem Bergekran, hydraulischen Hebekissen und einem Rettungsspreizer machten sie sich dort an die Arbeit.

Fotos: Paul-Philipp Braun

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