Sie ist klein, sie ist leicht zu händeln, sie bietet innerhalb kürzester Zeit einen guten Überblick über Schadenslagen – Die Vorteile der neuen Foto-Drohne von I.S.A.R. Germany lassen sich lange ausführen. Doch Zeit haben die Experten der deutschen Hilfsorganisation im Ernstfall nicht. Das weiß auch Jörg Bauchle vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Als einer von drei Mitarbeitern des DLR unterstützt der Berliner I.S.A.R. Germany in Sachen Luftaufklärung und steht auch im Einsatzfall zur Auswertung der Luftaufnahmen bereit. Die Kooperation zwischen I.S.A.R. Germany und DLR besteht seit dem Herbst vergangenen Jahres.

„Wir können somit schon bevor ein bodengebundenes Assessment stattfindet feststellen, welche Schäden in einem Einsatzgebiet zu erwarten sind“, erklärt Bauchle und nennt noch einen weiteren, ganz entscheidenden Vorteil des Quattrokopters: „Bereits vor der Abfahrt an eine Schadensstelle können wir mit unserem Bildmaterial feststellen, wie die Wege dorthin beschaffen sind. Gibt es kaputte Asphaltpisten oder gar Straßensperren? Sind Menschenaufläufe zu erwarten oder blockieren umgestürzte Bäume eine Zuwegung?“

Binnen zehn Minuten ist die Drohne aus einer ultraleichten Glasfaser-Carbon-Verbindung einsatzbereit und kann in einer Viertelstunde ein Gebiet von anderthalb Quadratkilometern überfliegen. Für Pilot Sascha Kellner von der Hersteller-Firma Germandrones ist das sieben Kilogramm schwere Flugobjekt mit dem passenden Namen „Songbird“ eine Herzensangelegenheit. Seit 13 Jahren beschäftigt er sich mit Drohnen. Was früher ein Hobby war, das ist heute sein Beruf, mit dem er klare Ziele verfolgt: „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit seiner Arbeit anderen Menschen helfen kann. Mit dem „Songbird“ haben wir diese Möglichkeit, indem wir I.S.A.R. unterstützen.“

Bei der Übung Achilles 2017 in der südlichen Schweiz wurde das Gerät, das künftig auch automatisch starten und landen soll, zum ersten Mal unter realen Einsatzbedingungen getestet. Für das Team des DLR ein voller Erfolg, wie Jörg Bauchle berichtete: „Wir konnten das gesamte Übungsdorf überfliegen und haben außerdem Übersichtsaufnahmen von den Basislagern der einzelnen Teams machen können.“

Auch bei zukünftigen Einsätzen soll das Team der Bilddaten-Auswerter vom DLR I.S.A.R. Germany unterstützen. Die Generalprobe dafür klappte ja bereits.

Fotos: Paul-Philipp Braun

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