27. Februar 2022
I.S.A.R. Germany bereitet sich auf den Einsatz an der polnisch-ukrainischen Grenze vor.
Hunderttausende Menschen sind bereits vor dem Krieg aus der Ukraine geflüchtet. Viele weitere Familien versuchen gerade, das Land zu verlassen. Ein Erkundungsteam der Partnerorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde ist derzeit auf dem Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Aufgabe ist es, den genauen Bedarf an Hilfe in Erfahrung zu bringen. Dazu wird eng mit den örtlichen Behörden zusammengearbeitet. Das Team hat bereits 150 Schlafsäcke, Babynahrung und Spielzeug mit dabei. Die Spenden sollen auf ukrainischer Seite an die Menschen übergeben werden, die stundenlang auf den Grenzübertritt warten müssen.
Weitere 1.500 Schlafsäcke können zeitnah nachgeliefert werden. Zum Team gehört auch ein Psychologe, der den Menschen an der Grenze für Gespräche zur Verfügung steht. I.S.A.R. Germany ist eine für internationale Hilfseinsätze zertifizierte Hilfsorganisation aus Nordrhein-Westfalen. Das mit dem BRH gemeinsam aufgestellte Emergency Medical Team (EMT) ist seit 2018 durch die Weltgesundheitsorganisation zertifiziert. Bei Bedarf kann das Team schnell alarmiert werden, um im Grenzgebiet zur Ukraine zeitnah medizinische Hilfe zu leisten.
Außerdem können die Organisationen ihre Erfahrungen aus dem Management humanitärer Einsätze einbringen. Auch dazu gibt es mit den polnischen Behörden bereits einen Austausch. In den nächsten Tagen wird zudem ein Übertragungswagen der Partnerfirma ixet an die Grenze gebracht werden. Geschäftsführer und I.S.A.R. Vizepräsident Mario Teschke wird ein Kommunikationszentrum aufbauen. Flüchtlinge haben dann die Möglichkeit, kostenlos mit ihren Angehörigen zu telefonieren. Außerdem wird ein WLAN-Netz für 1.500 gleichzeitige Nutzer entstehen.
Die Firma ixet sammelt auch Powerbanks und Ladekabel.
Diese können direkt bei der Firma in eine Sammelbox gelegt bzw. per Post geschickt werden:
ixet e.K.
Königsberger Str. 13c
46499 Hamminkeln
Bitte darauf achten, dass die Powerbanks geladen sind.
20. Februar 2022
I.S.A.R. wird künftig auch in der Türkei aktiv sein. Unsere türkischen Partner haben dafür die Voraussetzungen geschaffen und I.SA.R. Turkey gegründet. Vertreter von I.S.A.R. Turkey und I.S.A.R. Germany unterzeichneten inzwischen einen Kooperationsvertrag. Bereits im Herbst hatte eine Delegation aus Deutschland die Partner in der Türkei besucht. Bei dem Treffen wurden Details der Zusammenarbeit besprochen. Das Treffen fand im Erdbebenmuseum von Izmit/Kocaeli statt Die Stadt war im August 1999 von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Damals starben über 17.000 Menschen.
Blick ins Erdbebenmuseum (Foto: ISAR/Stefan Heine)
Die deutsche Seite wird den Aufbau der türkischen Such- und Rettungsorganisation u.a. mit Wissenstransfer und technischer Ausstattung unterstützen. Gemeinsame Schulungen und praktische Ausbildungen sollen dabei helfen, I.S.A.R. Turkey schnell zu einer Katastrophenschutzeinheit mit hoch qualifiziertem Personal zu entwickeln. I.S.A.R. Turkey wird an mehreren Standorten im Land national tätig sein, sich beim Aufbau aber neben nationalen auch an den Richtlinien der Vereinten Nationen für SAR Einheiten orientieren.
Die Türkei wird regelmäßig von schweren Katastrophen heimgesucht. Im vergangenen Jahr wurden die Katastrophenschützer des Landes u.a. bei großen Waldbränden und Überflutungen gefordert. Die Türkei ist zudem häufig von Erdbeben betroffen. Besonders die Region Istanbul bereitet Erdbebenforschern Sorge.
16. Februar 2022
Auf Einladung von I.S.A.R. Germany üben derzeit 28 Spezialisten aus sechs Staaten TCRH in Mosbach in Baden-Württemberg. Sie trainieren bei dem Workshop die Koordinierung und das Management von internationalen Rettungseinsätzen nach schweren Erdbeben. Organisiert wurde der Kurs von den Urban Search and Rescue Einheiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Unterstützung kam vom USAR.NL Team. Zu Gast sind auch Spezialisten aus England und Israel. Sie vertiefen während des Lehrgangs ihr Wissen über die Einsatzregeln der Vereinten Nationen.
Geübt wird u.a. der Aufbau eines Reception and Departure Centers (RDC). Dieses wird im Einsatzfall am Flughafen des betroffenen Landes aufgebaut und ist dafür zuständig, die ankommenden Hilfsteams aus aller Welt zu koordinieren und dabei eng mit den Behörden des Landes zusammenzuarbeiten. In der Regel übernimmt das zuerst eintreffende internationale Hilfsteam den Aufbau des RDC.
Dies gilt auch für die Urban Search and Rescue Coordination Cell (UCC). Diese ist Teil der OSOCC, des Koordinierungszentrums der Vereinten Nationen in einem Katastrophengebiet. Über die UCC werden im Einsatzland die internationalen Such- und Rettungsteams unterstützt und koordiniert.
Während des Lehrgangs üben die Teilnehmer außerdem, Schadensstellen zu beurteilen und den Bedarf an benötigter Hilfe abzuschätzen. Das Trainingszentrum in Mosbach bietet dafür ideale Bedingungen.