26. Mai 2024

I.S.A.R. bei INSARAG-Großübung in der Schweiz

Elf gerettete Menschen in zwei Tagen, auf ein solch beeindruckendes Ergebnis blicken wir zurück, wenn wir über die Insarag-Großübung in der Schweiz sprechen. Auf Einladung des Schweizer Militärs und der Schweizer Rettungskette hat I.S.A.R. Germany vom 21. bis 24. Mai im Übungsdorf Epeisses unweit der Stadt Genf die Rettung von Menschen nach einem Erdbeben geübt.

Schweres Erdbeben als Übungsszenario

Das Übungsszenario ging von einem schweren Beben in der fiktiven Republik Jureneva aus, bei dem zahlreiche Menschen verletzt oder getötet worden. Zusammen mit den Teams von @fire, dem österreichischen Arbeiter-Samariter-Bund, dem staatlichen SAR-Team aus Jordanien und der Swiss Rescue übten unsere Einsatzkräfte, Menschen in Trümmern zu suchen und anschließend aus diesen zu retten.

Während der Übung wurden verschiedene Aspekte der international gültigen Insarag-Richtlinien durchgespielt. Neben dem Aufbau und der Versorgung unseres Base of Operations (BoO) wurden auch die Einrichtung und Führung internationaler Koordinierungsstellen, etwa eines RDC (Reception and Departure Centres) oder eines UCC, also eines örtlichen Lagezentrums,  geübt.

Rettungshunde im Einsatz

Ein zentraler Bestandteil der Rettungsübung war außerdem der Einsatz von Rettungshunden. Unsere speziell ausgebildeten Tiere sind in der Lage, verschüttete Personen aufzuspüren, die für Menschen ohne technische Hilfsmittel nicht sichtbar oder hörbar sind. Die Hunde durchsuchten systematisch die Trümmerfelder und signalisierten das Vorhandensein von Überlebenden durch Bellen oder Kratzen. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der die Hunde arbeiten, sind von unschätzbarem Wert für Rettungskräfte. Während der Übung wurden mehrere Trainingsszenarien durchgespielt, bei denen die Hunde ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten und ihre menschlichen Partner bei der Lokalisierung und Rettung von Verschütteten unterstützten.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Insarag-Großübung war die logistische Planung und Umsetzung. Die logistische Unterstützung bei Katastropheneinsätzen umfasst den Transport von Personal und Ausrüstung, die Einrichtung und den Betrieb von Basislagern sowie die Sicherstellung der Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Übung in der Schweiz bot die Gelegenheit, diese komplexen logistischen Herausforderungen zu meistern. Der Transport von schwerem Gerät, die Errichtung von Kommunikationsinfrastrukturen und die Koordination von Verpflegung und medizinischer Versorgung waren nur einige der logistischen Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Die Effizienz und Effektivität der logistischen Abläufe tragen maßgeblich zum Erfolg eines Rettungseinsatzes bei.

Internationale Richtlinien als Grundlage im Einsatz

Die Übung basierte auf den Standards und Richtlinien der International Search and Rescue Advisory Group (Insarag), einer Organisation, die 1991 gegründet wurde, um internationale Zusammenarbeit bei Such- und Rettungseinsätzen nach Erdbeben zu fördern. Insarag setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen, darunter Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und andere humanitäre Akteure. Die Richtlinien von Insarag legen fest, wie Rettungsteams weltweit zusammenarbeiten sollen, um schnell und effizient auf Katastrophen zu reagieren. Während der Übung in der Schweiz wurden die Insarag-Richtlinien intensiv angewendet und getestet, um sicherzustellen, dass die internationalen Rettungsteams nahtlos zusammenarbeiten können. Dies umfasst die Standardisierung von Einsatzprotokollen, Kommunikationswegen und Koordinierungsmechanismen, um im Ernstfall Leben zu retten und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten.

19. Mai 2024

I.S.A.R. bei INSARAG-Treffen im Genf

In Genf berieten die Mitglieder der UN Organisation INSARAG, darunter auch I.S.A.R. Germany. Bei dem Treffen ging es unter anderem um Schlussfolgerungen aus dem schweren Erdbeben 2023 in der Türkei, die in künftige Ausbildungen einfließen sollten. Die INSARAG, eine Organisation der Vereinten Nationen, war 1991 gegründet worden. Die Gruppe erarbeitete Standards für die Zusammenarbeit internationaler Teams bei Such- und Rettungseinsätzen, beispielsweise nach Erdbeben.

INSARAG: Historie und Aufgaben

Die INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) war gegründet worden, um die Effektivität und Koordination internationaler Rettungseinsätze zu verbessern. Sie entwickelte und implementierte weltweit anerkannte Standards und Verfahren, die es den Teams ermöglichten, effizient zusammenzuarbeiten und Menschenleben zu retten. Diese Standards waren besonders bei großen Katastrophen von entscheidender Bedeutung, wenn schnelle und koordinierte Hilfe erforderlich war.

I.S.A.R. Germany: Ein Überblick

I.S.A.R. Germany war eine deutsche Rettungsorganisation, die auf internationale Einsätze spezialisiert war. Sie war 2007 von der INSARAG als Medium Team für internationale Rettungseinsätze zertifiziert worden. Diese Zertifizierung bedeutete, dass I.S.A.R. Germany die hohen Standards der INSARAG erfüllte und in der Lage war, in Krisengebieten effektiv Hilfe zu leisten. Die Organisation war seitdem bei zahlreichen internationalen Katastrophen im Einsatz gewesen und hatte dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt, die in ihre Ausbildung und Einsätze einflossen.

Schlussfolgerungen aus dem Erdbeben 2023 in der Türkei

Das Treffen in Genf konzentrierte sich insbesondere auf die Analyse und Schlussfolgerungen aus dem schweren Erdbeben 2023 in der Türkei. Die gewonnenen Erkenntnisse sollten dazu beitragen, die Ausbildung und Einsatzbereitschaft der Rettungsteams weiter zu verbessern. Das Erdbeben in der Türkei hatte gezeigt, wie wichtig gut koordinierte internationale Hilfe war und welche Herausforderungen dabei zu bewältigen waren. Durch die Auswertung dieser Erfahrungen konnten zukünftige Einsätze noch effektiver und schneller gestaltet werden.

Zukunft der Rettungseinsätze

Die Beratungen in Genf waren ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der internationalen Katastrophenhilfe. Durch die ständige Weiterentwicklung und Anpassung der Standards und Verfahren stellte die INSARAG sicher, dass Rettungsteams weltweit optimal vorbereitet waren. I.S.A.R. Germany und andere Mitgliedsorganisationen der INSARAG spielten dabei eine entscheidende Rolle. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse trugen maßgeblich dazu bei, dass Menschen in Notlagen schnell und effizient geholfen wurde.