20. Februar 2022
I.S.A.R. wird künftig auch in der Türkei aktiv sein. Unsere türkischen Partner haben dafür die Voraussetzungen geschaffen und I.SA.R. Turkey gegründet. Vertreter von I.S.A.R. Turkey und I.S.A.R. Germany unterzeichneten inzwischen einen Kooperationsvertrag. Bereits im Herbst hatte eine Delegation aus Deutschland die Partner in der Türkei besucht. Bei dem Treffen wurden Details der Zusammenarbeit besprochen. Das Treffen fand im Erdbebenmuseum von Izmit/Kocaeli statt Die Stadt war im August 1999 von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Damals starben über 17.000 Menschen.
Blick ins Erdbebenmuseum (Foto: ISAR/Stefan Heine)
Die deutsche Seite wird den Aufbau der türkischen Such- und Rettungsorganisation u.a. mit Wissenstransfer und technischer Ausstattung unterstützen. Gemeinsame Schulungen und praktische Ausbildungen sollen dabei helfen, I.S.A.R. Turkey schnell zu einer Katastrophenschutzeinheit mit hoch qualifiziertem Personal zu entwickeln. I.S.A.R. Turkey wird an mehreren Standorten im Land national tätig sein, sich beim Aufbau aber neben nationalen auch an den Richtlinien der Vereinten Nationen für SAR Einheiten orientieren.
Die Türkei wird regelmäßig von schweren Katastrophen heimgesucht. Im vergangenen Jahr wurden die Katastrophenschützer des Landes u.a. bei großen Waldbränden und Überflutungen gefordert. Die Türkei ist zudem häufig von Erdbeben betroffen. Besonders die Region Istanbul bereitet Erdbebenforschern Sorge.
16. Februar 2022
Auf Einladung von I.S.A.R. Germany üben derzeit 28 Spezialisten aus sechs Staaten TCRH in Mosbach in Baden-Württemberg. Sie trainieren bei dem Workshop die Koordinierung und das Management von internationalen Rettungseinsätzen nach schweren Erdbeben. Organisiert wurde der Kurs von den Urban Search and Rescue Einheiten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Unterstützung kam vom USAR.NL Team. Zu Gast sind auch Spezialisten aus England und Israel. Sie vertiefen während des Lehrgangs ihr Wissen über die Einsatzregeln der Vereinten Nationen.
Geübt wird u.a. der Aufbau eines Reception and Departure Centers (RDC). Dieses wird im Einsatzfall am Flughafen des betroffenen Landes aufgebaut und ist dafür zuständig, die ankommenden Hilfsteams aus aller Welt zu koordinieren und dabei eng mit den Behörden des Landes zusammenzuarbeiten. In der Regel übernimmt das zuerst eintreffende internationale Hilfsteam den Aufbau des RDC.
Dies gilt auch für die Urban Search and Rescue Coordination Cell (UCC). Diese ist Teil der OSOCC, des Koordinierungszentrums der Vereinten Nationen in einem Katastrophengebiet. Über die UCC werden im Einsatzland die internationalen Such- und Rettungsteams unterstützt und koordiniert.
Während des Lehrgangs üben die Teilnehmer außerdem, Schadensstellen zu beurteilen und den Bedarf an benötigter Hilfe abzuschätzen. Das Trainingszentrum in Mosbach bietet dafür ideale Bedingungen.
13. Januar 2022
Die deutschen Hilfsorganisationen BRH Bundesverband Rettungshunde (Hünxe) und I.S.A.R. Germany haben dem Krankenhaus in der philippinischen Stadtgemeinde Calubian umfangreiche medizinische Ausrüstung übergeben. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Spendenbündnisses „Aktion Deutschland hilft“. Die Ausrüstung soll die Behandlungsmöglichkeiten von Covid-Patienten weiter verbessern. Das Projekt wirkt zudem nachhaltig, da die übergebene Ausrüstung auch im normalen Klinikalltag genutzt werden kann. Der Klinik wurden u.a. ein Laborarbeitsplatz zur Arbeit mit kontaminierten Materialien, Betten, Inhalationsgeräte, Ozon-Sterilisatoren, Sauerstoff-Konzentratoren und Raumluftfilter übergeben.
Für die Übergabe reiste ein Team der Hilfsorganisationen mit Ausnahmegenehmigungen des philippinischen Außen- und Gesundheitsministeriums nach Calubian. Aktuell gestattet das Land bis auf wenige Ausnahmen keine Einreisen von Ausländern. Während ihres Aufenthaltes traf sich das Team mit dem Personal mehrerer Krankenhäuser zum Erfahrungsaustausch und zu Schulungen. Geplant ist, die Zusammenarbeit in Zukunft fortzusetzen, um die medizinische Versorgung der Menschen in der Region Calubian weiter zu verbessern.
Ausgewählt wurde das Krankenhaus, weil es bislang über eine der schlechtesten medizinischen Ausrüstungen in der Provinz Leyte verfügte und das nächste größere Krankenhaus Stunden entfernt ist. Heutzutage übliche Ausrüstung fehlt bzw. ist veraltet. Gleichzeitig hatte die Region Calubian zum Start des Projektes die meisten Corona-Fälle in der Provinz Leyte und die meisten hospitalisierten Patienten.
„Das Projekt zeigt einmal mehr, dass die Spenden aus Deutschland dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden“, so die Präsidenten von BRH und I.S.A.R. Jürgen Schart und Dr. Daniela Lesmeister. „Mit der Region Leyte verbindet uns seit dem schweren Wirbelsturm Hayian im Jahr 2013 eine enge Partnerschaft. Wir kennen hier die wichtigsten Akteure und unsere Organisationen sind vielen Menschen bekannt. Dies machte es uns leichter, die passenden Projekte zu finden und die Hilfe wirklich an der Basis ankommen zu lassen.“
Das Krankenhaus in Calubian verfügt über 25 Behandlungsplätze und ist für eine Region mit rund 80.000 Einwohnern zuständig.
9. Januar 2022
Ein Team der Partnerorganisationen BRH Bundesverband Rettungshunde und I.S.A.R. Germany ist am Samstag in die philippinische Provinz Leyte aufgebrochen. Es wird in den nächsten Tagen an das Krankenhaus der Stadtgemeinde Calubian umfangreiche medizinische Ausrüstung übergeben. Dazu gehören Betten, Sauerstoffkonzentratoren, ein Ozon-Sterilisator sowie ein geschlossener und belüfteter Laborarbeitsplatz, an dem mit kontaminierten Materialien gearbeitet werden kann.
Geplant sind auch Schulungen des Krankenhauspersonals und ein intensiver Erfahrungsaustausch. Die Ausrüstung wurde aus Mitteln der „Aktion Deutschland Hilft.“ finanziert und soll dazu beitragen, die Versorgung von Corona-Patienten zu verbessern.
Mehr über über die Arbeit unseres Teams erfahrt ihr in den nächsten Tagen.
2. Januar 2022
Mit zwei Großeinsätzen blickt I.S.A.R. Germany auf ein herausforderndes Jahr 2021 zurück. Im Juli waren unsere Experten im Ahrtal unterwegs. Während ein Teil der I.S.A.R. Rettungshunde zusammen mit Diensthunden der örtlichen Polizei bei der Suche Vermisster unterstützte, waren unsere Einsatzkräfte des Bergeteams in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen aktiv. Mit schwerem Gerät und viel händischer Arbeit befreiten sie Straßen und Wohnhäuser vom Schlamm, den das verheerende Hochwasser hinterlassen hatte. I.S.A.R. Germany-Experten für Schadensplatzbegutachtung halfen wiederum bei der Untersuchung teilweise zerstörter Gebäudestrukturen.
Einige Tage nach dem erfolgreichen Einsatzabschluss gründeten wir I.S.A.R. Turkey, unser neues Länderbüro in der Türkei. Kaum eingerichtet, unterstützten unsere örtlichen Einsatzkräfte dort auch schon Feuerwehren und Rettungskräfte beim Kampf gegen die starken Waldbrände in der Südtürkei, außerdem beobachteten wir die gefährliche Hochwasserlage – wenngleich unsere Hilfe hier nicht benötigt wurde, war I.S.A.R. bereit.
Nach dem schweren Erdbeben im Ostteil der Insel Hispanola, war unser Team im August fast drei Wochen lang in Haiti im Einsatz. Mehr als 800 Betroffene, darunter auch viele Schwangere und Kinder wurden durch die medizinischen Kräfte von I.S.A.R. Germany auf der Insel Grande Cayemite versorgt und betreut.
Aus den Erfahrungen unserer Einsätze wurden überdies im ganzen Jahr mehrere Aus- und Weiterbildungsangebote für die I.S.A.R.-Teammitglieder angeboten. Neben einem
Hostile Environment Awareness Training (Heat), Ausbildungsangebote für Notfallmedizin im Krisenkontext, einem Training für Assessment-Teams und den Übungen für den Such- und Rettungsbereich, unterstützte unsere Notfall-Darstellungskomponente auch andere Einheiten und Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bei der Übung Sarex in der Lübecker Bucht.
I.S.A.R. erhielt seinerseits wiederum Unterstützung durch Spender aus ganz Deutschland, die uns sowohl während der akuten Einsatzlagen als auch unabhängig davon mit Geld und Sachspenden zur Seite standen. Wir danken dafür.