24. Oktober 2024
Vom 24. bis 26. Oktober 2024 findet in Baden-Württemberg eine groß angelegte EU-Katastrophenschutzübung unter dem Namen „Magnitude“ statt. Ziel der Übung ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenfall zu stärken und neue Erkenntnisse für den europäischen Katastrophenschutz zu gewinnen.
Im Mittelpunkt der Übung steht ein fiktives Erdbebenszenario im Oberrheingebiet, bei dem Rettungs- und Versorgungseinsätze, der Umgang mit chemischen, biologischen und nuklearen Gefahren sowie der Schutz besonders gefährdeter Personen geprobt werden. An der Übung nehmen rund 950 Personen teil, darunter internationale Teams aus Österreich, Griechenland, der Schweiz und Frankreich. Auch deutsche Katastrophenschutzeinheiten sind mit rund 550 Einsatzkräften vertreten.
Die Übung wird von der Europäischen Kommission mit einem Budget von 1,36 Millionen Euro kofinanziert und unterstreicht die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit in Krisensituationen. I.S.A.R. Germany unterstützt bei der Übung im Bereich Exercise Control sowie mit Sicherheitskräfte für Safety and Security.
6. Oktober 2024
Vom 25. bis 28. September 2024 fand auf Rügen die großangelegte SAREx (Search and Rescue Exercise) statt. ISAR Germany war mit der elfköpfigen RUND-Gruppe als Mimen vor Ort, um realistische Rettungsszenarien für die Seenotretter zu simulieren. Organisiert von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) trainierten die Teilnehmer vielfältige Rettungssituationen, darunter das Auffinden Schiffbrüchiger, die medizinische Erstversorgung und den Verletztentransport.
Bei der Übung waren neun Rettungseinheiten der DGzRS, externe Schiffe und SAR-Hubschrauber beteiligt. Szenarien wurden erst im „Alarmierungsfall“ bekanntgegeben, um den Ernstfall so realistisch wie möglich zu gestalten. Zudem trainierten die Besatzungen die Übergabe Schiffbrüchiger, Rettungsaktionen in engen Schiffsinnenräumen sowie Suchmuster und Führungsaufgaben nach internationalen Standards.
Die jahrzehntelange Erfahrung der DGzRS zeigt, dass ständiges Training entscheidend ist, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Unterstützt von ISAR Germany trug die SAREx dazu bei, die Zusammenarbeit und Koordination der Rettungskräfte weiter zu verbessern und die Einsatzbereitschaft auf Nord- und Ostsee zu stärken.
29. September 2024
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unser medizinisches Team erneut für internationale Einsätze zertifiziert. I.S.A.R. Germany stellt damit weiterhin ein sogenanntes Emergency Medical Team (EMT) Typ 1. Dies bedeutet, dass die Behandlung von Patienten in einer feldmäßig eingerichteten Notaufnahme mit mehreren medizinischen Fachrichtungen gewährleistet wird. Zum Team gehören deshalb u.a. Internisten, Chirurgen, Kinderärzte, Allgemeinmediziner, Notfallsanitäter, Krankenpfleger, Hebammen und Physiotherapeuten. Durch die Zertifizierung der medizinischen Teams will
die Weltgesundheitsorganisation einheitliche medizinische Standards bei der Versorgung von Patienten in Krisengebieten (z.B. nach Naturkatastrophen) sicherstellen.
Die Prüfer hatten am Samstag in Hünxe Ausrüstung, Ausbildungsstand und Workflows von I.S.A.R Germany überprüft. Erstmals hatte die WHO unsere Organisation im Jahr 2018 zertifiziert. ISAR Geschäftsführer Michael Lesmeister danke dem gesamten Team für die Leistung. Das enorme ehrenamtliche Engagement ermögliche es, dass ISAR Menschen weltweit in Notsituationen helfen könne. Es habe auch dazu beigetragen, dass ISAR inzwischen eine international anerkannte und angesehene Hilfsorganisation sei.
4. Juli 2024
In den vergangenen 36 Monaten konnte ein Team von I.S.A.R. Germany an einem Projekt der EU im Programm HORIZON 2020 teilnehmen, bei dem die Erforschung und Entwicklung von digitalen und smarten Tools im Rettungsdienst, bei Feuerwehren und – relevant für ISAR Germany – bei internationalen Katastrophen und Großschadenslagen wie Erdbeben, Tsunamis und anderen Ereignissen im Vordergrund standen. Es wurde gemeinsam mit 21 Partnern, internationalen Universitäten, Feuerwehren und First-Responder Organisationen aus Spanien, Griechenland, Großbritannien, Slowenien, Österreich, Frankreich und Deutschland ein computergesteuerter Smart Helmet entwickelt, der in verschiedenen Szenarien auch von uns getestet werden konnte. Mit diesem Helm und der integrierten HoloLens Brille mit verschiedenen Programmmodulen kann in Zukunft die Arbeit und Sicherheit von SAR Teams verbessert werden.
Hierzu waren wir in Weeze und Thessaloniki in Übungsszenarien für Großschadenslagen, in Spanien im Gebirge mit der Bergrettung und in Frankreich in einem Testtunnel der Feuerwehr, um das Zusammenspiel der 15 verschiedenen Sensoren mit Biosignalen, WiFi Signalfinder, Gaswarnsystem und Geruchssensoren, digitaler Lokalisation von Verletzten und Verschütteten, Display-gesteuerter Kommunikation und weiteren zukunftsträchtigen Untersystemen immer wieder zu testen und zu verbessern. Nach nun drei Jahren fand dieses Projekt heute in Madrid seinen vorläufigen Abschluss.
In vielen Gesprächen zeigten sich alle Partner sehr glücklich mit den Ergebnissen und auch die gewinnbringende internationale europäische Zusammenarbeit und Kooperation stand einmal mehr im Vordergrund.
Text: Simon Gutzeit
26. Mai 2024
Elf gerettete Menschen in zwei Tagen, auf ein solch beeindruckendes Ergebnis blicken wir zurück, wenn wir über die Insarag-Großübung in der Schweiz sprechen. Auf Einladung des Schweizer Militärs und der Schweizer Rettungskette hat I.S.A.R. Germany vom 21. bis 24. Mai im Übungsdorf Epeisses unweit der Stadt Genf die Rettung von Menschen nach einem Erdbeben geübt.
Schweres Erdbeben als Übungsszenario
Das Übungsszenario ging von einem schweren Beben in der fiktiven Republik Jureneva aus, bei dem zahlreiche Menschen verletzt oder getötet worden. Zusammen mit den Teams von @fire, dem österreichischen Arbeiter-Samariter-Bund, dem staatlichen SAR-Team aus Jordanien und der Swiss Rescue übten unsere Einsatzkräfte, Menschen in Trümmern zu suchen und anschließend aus diesen zu retten.
Während der Übung wurden verschiedene Aspekte der international gültigen Insarag-Richtlinien durchgespielt. Neben dem Aufbau und der Versorgung unseres Base of Operations (BoO) wurden auch die Einrichtung und Führung internationaler Koordinierungsstellen, etwa eines RDC (Reception and Departure Centres) oder eines UCC, also eines örtlichen Lagezentrums, geübt.
Rettungshunde im Einsatz
Ein zentraler Bestandteil der Rettungsübung war außerdem der Einsatz von Rettungshunden. Unsere speziell ausgebildeten Tiere sind in der Lage, verschüttete Personen aufzuspüren, die für Menschen ohne technische Hilfsmittel nicht sichtbar oder hörbar sind. Die Hunde durchsuchten systematisch die Trümmerfelder und signalisierten das Vorhandensein von Überlebenden durch Bellen oder Kratzen. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der die Hunde arbeiten, sind von unschätzbarem Wert für Rettungskräfte. Während der Übung wurden mehrere Trainingsszenarien durchgespielt, bei denen die Hunde ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten und ihre menschlichen Partner bei der Lokalisierung und Rettung von Verschütteten unterstützten.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Insarag-Großübung war die logistische Planung und Umsetzung. Die logistische Unterstützung bei Katastropheneinsätzen umfasst den Transport von Personal und Ausrüstung, die Einrichtung und den Betrieb von Basislagern sowie die Sicherstellung der Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Übung in der Schweiz bot die Gelegenheit, diese komplexen logistischen Herausforderungen zu meistern. Der Transport von schwerem Gerät, die Errichtung von Kommunikationsinfrastrukturen und die Koordination von Verpflegung und medizinischer Versorgung waren nur einige der logistischen Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Die Effizienz und Effektivität der logistischen Abläufe tragen maßgeblich zum Erfolg eines Rettungseinsatzes bei.
Internationale Richtlinien als Grundlage im Einsatz
Die Übung basierte auf den Standards und Richtlinien der International Search and Rescue Advisory Group (Insarag), einer Organisation, die 1991 gegründet wurde, um internationale Zusammenarbeit bei Such- und Rettungseinsätzen nach Erdbeben zu fördern. Insarag setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen, darunter Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und andere humanitäre Akteure. Die Richtlinien von Insarag legen fest, wie Rettungsteams weltweit zusammenarbeiten sollen, um schnell und effizient auf Katastrophen zu reagieren. Während der Übung in der Schweiz wurden die Insarag-Richtlinien intensiv angewendet und getestet, um sicherzustellen, dass die internationalen Rettungsteams nahtlos zusammenarbeiten können. Dies umfasst die Standardisierung von Einsatzprotokollen, Kommunikationswegen und Koordinierungsmechanismen, um im Ernstfall Leben zu retten und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten.
9. September 2023
I.S.A.R. Germany beobachtet derzeit die Lage nach dem Beben in Marokko. Ein offizielles Hilfeersuchen der marokkanischen Regierung steht allerdings noch aus, sodass es für die deutsche Hilfsorganisation derzeit keine konkrete Einsatzoption gibt.
Dennoch bereitet sich I.S.A.R. auf eine mögliche Unterstützung des Landes bei Such- und Rettungsmaßnahmen vor. Unser Informations- und Lagezentrum sowie das Logistik-Team sind bereits seit dem Morgen dabei, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.
Das Erdbeben hatte sich in der Nacht zum 9. September im Atlas-Gebirge, rund 75 Kilometer südlich der Großstadt Marrakech ereignet. Mit einer Stärke von 6,8 und einer Tiefe von 18,5 Kilometern zählt es zu den stärksten Beben, die das Land in Nordafrika in den letzten Jahren erschüttert haben. Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass mehrere Hundert Menschen dabei verletzt oder getötet worden.