4. Juli 2024

I.S.A.R. beteiligt sich an Projekt zur smarten Rettungsdienst-Tools

In den vergangenen 36 Monaten konnte ein Team von I.S.A.R. Germany an einem Projekt der EU im Programm HORIZON 2020 teilnehmen, bei dem die Erforschung und Entwicklung von digitalen und smarten Tools im Rettungsdienst, bei Feuerwehren und – relevant für ISAR Germany  – bei internationalen Katastrophen und Großschadenslagen wie Erdbeben, Tsunamis und anderen Ereignissen im Vordergrund standen. Es wurde gemeinsam mit 21 Partnern, internationalen Universitäten, Feuerwehren und First-Responder Organisationen aus Spanien, Griechenland, Großbritannien, Slowenien, Österreich, Frankreich und Deutschland ein computergesteuerter Smart Helmet entwickelt, der in verschiedenen Szenarien auch von uns getestet werden konnte. Mit diesem Helm und der integrierten HoloLens Brille mit verschiedenen Programmmodulen kann in Zukunft die Arbeit und Sicherheit von SAR Teams verbessert werden.

Hierzu waren wir in Weeze und Thessaloniki in Übungsszenarien für Großschadenslagen, in Spanien im Gebirge mit der Bergrettung und in Frankreich in einem Testtunnel der Feuerwehr, um das Zusammenspiel der 15 verschiedenen Sensoren mit Biosignalen, WiFi Signalfinder, Gaswarnsystem und Geruchssensoren, digitaler Lokalisation von Verletzten und Verschütteten, Display-gesteuerter Kommunikation und weiteren zukunftsträchtigen Untersystemen immer wieder zu testen und zu verbessern. Nach nun drei Jahren fand dieses Projekt heute in Madrid seinen vorläufigen Abschluss.

In vielen Gesprächen zeigten sich alle Partner sehr glücklich mit den Ergebnissen und auch die gewinnbringende internationale europäische Zusammenarbeit und Kooperation stand einmal mehr im Vordergrund.

Text: Simon Gutzeit

26. Mai 2024

I.S.A.R. bei INSARAG-Großübung in der Schweiz

Elf gerettete Menschen in zwei Tagen, auf ein solch beeindruckendes Ergebnis blicken wir zurück, wenn wir über die Insarag-Großübung in der Schweiz sprechen. Auf Einladung des Schweizer Militärs und der Schweizer Rettungskette hat I.S.A.R. Germany vom 21. bis 24. Mai im Übungsdorf Epeisses unweit der Stadt Genf die Rettung von Menschen nach einem Erdbeben geübt.

Schweres Erdbeben als Übungsszenario

Das Übungsszenario ging von einem schweren Beben in der fiktiven Republik Jureneva aus, bei dem zahlreiche Menschen verletzt oder getötet worden. Zusammen mit den Teams von @fire, dem österreichischen Arbeiter-Samariter-Bund, dem staatlichen SAR-Team aus Jordanien und der Swiss Rescue übten unsere Einsatzkräfte, Menschen in Trümmern zu suchen und anschließend aus diesen zu retten.

Während der Übung wurden verschiedene Aspekte der international gültigen Insarag-Richtlinien durchgespielt. Neben dem Aufbau und der Versorgung unseres Base of Operations (BoO) wurden auch die Einrichtung und Führung internationaler Koordinierungsstellen, etwa eines RDC (Reception and Departure Centres) oder eines UCC, also eines örtlichen Lagezentrums,  geübt.

Rettungshunde im Einsatz

Ein zentraler Bestandteil der Rettungsübung war außerdem der Einsatz von Rettungshunden. Unsere speziell ausgebildeten Tiere sind in der Lage, verschüttete Personen aufzuspüren, die für Menschen ohne technische Hilfsmittel nicht sichtbar oder hörbar sind. Die Hunde durchsuchten systematisch die Trümmerfelder und signalisierten das Vorhandensein von Überlebenden durch Bellen oder Kratzen. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der die Hunde arbeiten, sind von unschätzbarem Wert für Rettungskräfte. Während der Übung wurden mehrere Trainingsszenarien durchgespielt, bei denen die Hunde ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten und ihre menschlichen Partner bei der Lokalisierung und Rettung von Verschütteten unterstützten.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Insarag-Großübung war die logistische Planung und Umsetzung. Die logistische Unterstützung bei Katastropheneinsätzen umfasst den Transport von Personal und Ausrüstung, die Einrichtung und den Betrieb von Basislagern sowie die Sicherstellung der Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Übung in der Schweiz bot die Gelegenheit, diese komplexen logistischen Herausforderungen zu meistern. Der Transport von schwerem Gerät, die Errichtung von Kommunikationsinfrastrukturen und die Koordination von Verpflegung und medizinischer Versorgung waren nur einige der logistischen Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Die Effizienz und Effektivität der logistischen Abläufe tragen maßgeblich zum Erfolg eines Rettungseinsatzes bei.

Internationale Richtlinien als Grundlage im Einsatz

Die Übung basierte auf den Standards und Richtlinien der International Search and Rescue Advisory Group (Insarag), einer Organisation, die 1991 gegründet wurde, um internationale Zusammenarbeit bei Such- und Rettungseinsätzen nach Erdbeben zu fördern. Insarag setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen, darunter Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und andere humanitäre Akteure. Die Richtlinien von Insarag legen fest, wie Rettungsteams weltweit zusammenarbeiten sollen, um schnell und effizient auf Katastrophen zu reagieren. Während der Übung in der Schweiz wurden die Insarag-Richtlinien intensiv angewendet und getestet, um sicherzustellen, dass die internationalen Rettungsteams nahtlos zusammenarbeiten können. Dies umfasst die Standardisierung von Einsatzprotokollen, Kommunikationswegen und Koordinierungsmechanismen, um im Ernstfall Leben zu retten und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten.

9. September 2023

I.S.A.R. beobachtet Lage in Marokko

I.S.A.R. Germany beobachtet derzeit die Lage nach dem Beben in Marokko. Ein offizielles Hilfeersuchen der marokkanischen Regierung steht allerdings noch aus, sodass es für die deutsche Hilfsorganisation derzeit keine konkrete Einsatzoption gibt.

Dennoch bereitet sich I.S.A.R. auf eine mögliche Unterstützung des Landes bei Such- und Rettungsmaßnahmen vor. Unser Informations- und Lagezentrum sowie das Logistik-Team sind bereits seit dem Morgen dabei, entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Das Erdbeben hatte sich in der Nacht zum 9. September im Atlas-Gebirge, rund 75 Kilometer südlich der Großstadt Marrakech ereignet. Mit einer Stärke von 6,8 und einer Tiefe von 18,5 Kilometern zählt es zu den stärksten Beben, die das Land in Nordafrika in den letzten Jahren erschüttert haben. Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass mehrere Hundert Menschen dabei verletzt oder getötet worden.

2. März 2023

Ministerpräsident Wüst dankt nordrhein-westfälischen Helfern für Erdbebeneinsatz in der Türkei und Syrien

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich am Donnerstag, 2. März 2023, im Landeshaus mit Helfern aus Nordrhein-Westfalen ausgetauscht, die nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien vor Ort bei der Rettung unterstützt haben. Hilfskräfte von action medeor, den Maltesern, I.S.A.R., dem Bundesverband Rettungshunde, des Arbeiter-Samariter-Bunds und des Technischen Hilfswerks waren bereits in den ersten Tagen nach den schweren Erdbeben in die betroffenen Gebiete gereist. Auch von REWE und dem Rheinland Klinikum Neuss haben sich Freiwillige auf den Weg gemacht, um Opfer zu versorgen. An dem Gespräch nahm auch Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien und Chef der Staatskanzlei, teil.

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12. Februar 2023

I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde beenden Arbeit in Kirkhan

Die Deutschen Hilfsorganisationen I.S.A.R. Germany und BRH Bundesverband Rettungshunde beenden ihren Rettungseinsatz in der türkischen Erdbebenregion. Das gemeinsame Team wird am Montag von Kirikhan nach Deutschland zurückkehren. „Hinter unserem Team liegt der bislang umfangreichste Auslandseinsatz in der Geschichte der Organisationen“, so BRH Präsident Jürgen Schart. „Das Team hat eine großartige Arbeit gemacht. Jeder Einzelne hat in den letzten Tagen teilweise bis an den Rand der Erschöpfung gearbeitet, um Menschen zu retten. Dieses ehrenamtliche Engagement kann einfach nicht genug gewürdigt werden“, so I.S.A.R. Geschäftsführer Michael Lesmeister.

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10. Februar 2023

Rettung über 100 Stunden nach dem schweren Erdbeben

Deutsche Rettungsteams haben in der türkischen Stadt Kirikhan über 100 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben eine Frau aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses gerettet. Die Teams von I.S.A.R. Germany, I.S.A.R. Turkey und BRH Bundesverband Rettungshunde hatten über 50 Stunden daran gearbeitet, die Verschüttete aus den Trümmern zu befreien.

„Die Lage war sehr kompliziert“ schildert Einsatzleiter Steven Bayer die Lage. „Die Frau lag in mehreren Metern Tiefe. Um an sie zu gelangen, mussten unsere Teams Betondecken durchbrechen und viel Schutt abtransportieren. Kompliziert war die Rettung auch, weil der Zugang zur Verschütteten nur über sehr enge Wege möglich war.“

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