Die Hilfeleistung von ISAR Germany geht in die nächste Phase

Nachfolgeprojekte auf den Philippinen

Der Supertaifun „Haiyan“ (philippinische Bezeichnung „Yolanda“) verwüstet im November 2013 eine ganze Region auf den Philippinen. Die Inseln Leyte, Samar und Cebu sind schwer getroffen. Ganz Eastern Visayas ist in Angst und Schrecken versetzt und verzeichnet viele Opfer. Die Windspitzen des Taifuns, aber auch die durch ihn ausgelöste Flutwelle treffen insbesondere die ärmeren Nachbarschaften der Fischer unmittelbar entlang der Küstenlinie.

I.S.A.R. Germany hilft im November 2013 drei Wochen lang mit insgesamt 39 Ärzten, Pflegepersonal und Rettungsassistenten vor Ort. 2 500 Patienten können erfolgreich behandelt werden. Insgesamt zwei Teams rücken aus. Der Behandlungsplatz wurde vor Ort an eine weitere Hilfsorganisation übernommen, die die längerfristige Rehabilitation begleitete. I.S.A.R. Germanys Einsatzeinheiten treffen unmittelbar nach dem Katastrophenereignis ein.

Die Spendenbereitschaft und die Unterstützung für I.S.A.R. Germany verliefen herausragend, so dass es der Organisation möglich ist, im Jahr 2014 weitere Wiederaufbauprojekte durchzuführen. Im Folgenden werden die abgeschlossenen Projekte zusammengefasst:

Die Bilder zeigen allgemeine Vorher-Nachher-Aufnahmen. Mit diesen hatte I.S.A.R. Germany selbst nichts zu tun. Dennoch markieren die beiden Orte Lokalitäten, die für I.S.A.R. von Bedeutung waren.

Gesundheitsstation Alangalang

Die „Local Health Unit“ (LHU) in Alangalang ist der basis-, zahn- und augenmedizinische sowie gynäkologische Anlaufpunkt für rund 57 000 Einwohner. Durch den verheerenden Taifun „Haiyan“ (philippinische Bezeichnung „Yolanda“) wurde ein älteres Gebäude der Gesundheitsstation – vormals als Kantine genutzt – schwerwiegend zerstört. Das Gebäude wurde zuletzt als Apothekenraum der Gesundheitsstation genutzt. I.S.A.R. Germany ermöglichte den Neubau des Gebäudes und eine fachgerechte Nutzung. Neben der Apotheke wird auch das Labor der Gesundheitsstation hier etabliert. Dies ermöglicht im Hauptgebäude der LHU eine Entzerrung und somit auch eine effektivere, verbesserte Behandlung der Patienten durch Ärzte und Krankenschwestern.

Grundschule Cambalading

Gelegen im Hinterland der Insel Leyte befindet sich die Grundschule im Barangay Cambalading. Die Stadt Albuera wurde nicht von vielen Hilfsorganisationen infolge des Supertaifuns aufgesucht. Die Schäden fielen im Vergleich zu den Küstenregionen (beispielsweise Tanauan) auch vergleichsweise gering aus. Nichtsdestotrotz wurde die Grundschule in Cambalading schwer getroffen. Diese liegt inmitten von Feldern und führt hauptsächlich Kinder aus der direkten ärmlichen Bevölkerung, die sich vornehmlich aus Reisbauern zusammensetzt. 277 Schüler und 8 Kindergartenkinder besuchten im Jahr 2014 die Schule. Während die Eltern bereits einige Wiederaufbauarbeiten selbst geleistet hatten, unterstützte I.S.A.R. Germany die Schule im Wiederaufbau des Bücherei-Gebäudes, das den Sanitätsraum beinhaltet, sowie der Schulbühne. Das Gebäude war völlig zerstört. Die Schulbühne wurde abgedeckt, dient aber als sozialer Dreh- und Angelpunkt im Schulalltag.

Weiterbildungsveranstaltungen mit der Berufsfeuerwehr Tacloban

Im Juli 2014 fand eine gemeinsame Aus- und Weiterbildungsmaßnahme mit Berufsfeuerwehrleuten aus Tacloban und den Nachbarstädten auf Leyte und Samar (Bureau of Fire Protection, Region 8) statt. An dieser Veranstaltung nahmen auch weitere Vertreter des Zivilschutzes der Provinz Leyte teil. Dies ermöglichte auch, dass die Ersthelfer in großen Katastrophenlagen sich besser kennen lernen und die Arbeitsweise des jeweils anderen besser verstehen.

Die Schulung beinhaltete unter anderem Elemente der Höhenrettung, der prehospitären Traumaversorgung („Pre-Hospital Trauma Life Support“) sowie der Immobilisation. Beeindruckend war die Motivation und Wissbegierde der Teilnehmer. Auch konnten die drei Einsatzkräfte von I.S.A.R. Germany von dem Vorgehen der philippinischen Kollegen lernen. Auch in Zukunft versucht I.S.A.R. Germany den Kontakt zur Feuerwehr Tacloban aufrecht zu erhalten und etwaige Unterstützungsmaßnahmen weiterzuführen.

Unterstützung von J.E.S.U.S. Kids – einem Therapiezentrum für autistische und kognitiv eingeschränkte Kinder

J.E.S.U.S. Kids ist ein Therapiezentrum für autistische und kognitiv eingeschränkte Kinder. Neben dem Schulbesuch für die Kinder jeder Altersklassen können Physio-, Einzel- und Gruppentherapie, sowie die Beratung und Betreuung der Eltern durchgeführt werden. Der Ansatz bei J.E.S.U.S. Kids ist ganzheitlich und nach modernsten Standards der westlichen Therapie ausgerichtet. Die Kinder werden in die Selbstständigkeit betreut und individuell entwickelt.

Entstanden ist J.E.S.U.S. Kids als Stiftung auf Eigeninitiative einer betroffenen Mutter. Ihrem autistischen Sohn wollte sie eine eigenständige Zukunft ermöglichen. Durch den Supertaifun Haiyan verlor die Stiftung alles. Das ihnen zur Verfügung gestellte Gebäude erlitt einen Totalschaden. Durch den negativen Effekt und die Zurückentwicklung, die der Sohn der Gründerin nach dem Taifun erlitt, schöpfte sie wieder neue Kraft. I.S.A.R. Germany ist stolz der J.E.S.U.S. Kids Foundation einige Reparaturarbeiten ermöglichen zu können. Auch übernahm I.S.A.R. Germany im Jahr 2014 die Schulgebühren für drei der betroffenen Kinder, so dass diese weiterbehandelt werden können. I.S.A.R. Germany plant, J.E.S.U.S. Kids auch in Zukunft zu unterstützen.