Die Experten für Trümmer

Die I.S.A.R. Germany Search-and-Rescue-Teams (SAR)
Suchen und Retten – das ist übersetzt die Aufgabe der Search-and-Rescue-Komponente von I.S.A.R. Germany. Die Teams, die innerhalb kürzester Zeit weltweit mit gut ausgerüsteten Rettungsspezialisten und Rettungshunden am Einsatzort einsatzbereit sind, um verschüttete und verletzte Menschen zu retten, sind die Keimzelle der 2003 gegründeten Hilfsorganisation. Sie sind meist dann gefragt, wenn es ein Erdbeben oder ähnliche Naturereignisse gegeben hat, die für schwere Verwüstungen sorgen.

Wenn die SAR-Teams in den Einsatz müssen, dann ist schnelles Handeln gefragt, da die Überlebenswahrscheinlichkeit der Opfer nach einem Erdbeben von Tag zu Tag sinkt. Verdichten sich die Hinweise seitens der Vereinten Nationen (UN) auf die Möglichkeit eines internationalen Hilfeersuchens, so werden die I.S.A.R. Germany-Einsatzkräfte über eine spezielle Alarmierungsschleife in Voralarm gesetzt. Nach sechs Stunden können sie am jeweiligen Abflughafen innerhalb Deutschlands zum Abflug bereit stehen.

Werden noch Menschen unter Trümmerbergen vermutet, so greifen die Rettungsexperten, die bei Feuerwehren, Hilfsorganisationen oder in medizinischen Einrichtungen tätig sind, auf ausgefeilte technische Ortungsgeräte, wie eine Endoskopkamera, Horchgeräte oder Kameradrohnen zurück. Aber bevor diese Geräte zur exakten Bestimmung von Personen eingesetzt werden, schlägt die Stunde der Rettungshunde. Die Tiere durchleben gemeinsam mit den Rettungshundeführern ein umfangreiches Training bevor sie in den Einsatz gehen. Dank ihres hervorragenden Geruchssinns können die Hunde lebende Menschen unter den Trümmern erschnüffeln und durch Bellen anzeigen, wo sich noch jemand befinden könnte. Mit den technischen Ortungsgeräten wird dann die genaue Position bestimmt und möglichst ein Kontakt zu den Verschütteten aufgebaut.

Je nach Lage wird dann die Rettung der Personen mit schwerem Gerät wie Aufbruchhämmern, Trennschleifern oder (Beton)-Kettensägen durchgeführt. Manchmal kann es aber auch sein, dass aufgrund der Situation der Verschütteten nur sehr langsam mit kleineren Werkzeugen oder mit den bloßen Händen gearbeitet werden muss.

Nach den UN-Vorgaben können sich I.S.A.R.-Teams im Auslandseinsatz mindestens zehn Tage selbst versorgen. Sie verfügen über die notwendigen logistischen Gerätschaften wie beispielsweise Zelte, Verpflegung für das gesamte Team und eine Trinkwasseraufbereitungsanlage. Dazu kommen alle Gerätschaften für die Rettung und Versorgung von Verletzten.

Hanno Wirth (Bergungsspezialist/Medizin):

„Ich würde es immer wieder tun!“