9. Oktober 2024

Abschluss des EU Erasmus+ Projekts YOMI in Istanbul

Diese Woche fand der Abschluss des EU Erasmus+ Projekts YOMI in Istanbul statt. Teams und Organisationen aus der Türkei, Ungarn, Spanien, Slowenien, Irland und Deutschland kamen zusammen, um die im Projekt erzielten Ergebnisse zu präsentieren. Das Projekt zielte darauf ab, das Bewusstsein für Alzheimer und Demenz sowohl in der Bevölkerung als auch bei Rettungsorganisationen zu stärken. Ein besonderer Fokus lag auf der Schulung im Umgang mit Betroffenen und deren Familien, um im Ernstfall angemessen reagieren zu können.

Im Laufe des Projekts wurden verschiedene Maßnahmen erarbeitet, darunter Trainingsvideos und die Entwicklung einer App, die als Trainingsplattform für Angehörige dienen soll. Die fachliche Komponente wurde ebenfalls intensiv behandelt, unter anderem durch Besuche im Max-Planck-Institut, um medizinisches Wissen zu vertiefen.

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei wurde die Bedeutung des Projekts noch deutlicher. Rund 5000 Alzheimer- und Demenzpatienten waren nach dem Beben in Zelten und Containern untergebracht. Die schwierigen Umstände machten klar, wie notwendig eine spezielle Betreuung für diese vulnerable Gruppe ist, vor allem in Notfallsituationen.

ISAR Germany leistete einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Projekts, indem es sein Know-how im Bereich der Erdbebenrettung einbrachte. Die Erfahrungen mit Rettungshunden, Ortungstechnik und Drohneneinsatz halfen dabei, Konzepte zu entwickeln, wie Demenzpatienten im Katastrophenfall schneller und effektiver gefunden und betreut werden können.

Die Ergebnisse des Projekts sollen nun als Leitfaden für Rettungsdienste und Angehörige dienen und helfen, den Umgang mit Alzheimer- und Demenzpatienten zu verbessern – nicht nur im Alltag, sondern auch in Krisensituationen.

5. Oktober 2024

SAR Spezialisten beraten in Bukarest

Das regionale Treffen der UN Organisation INSARAG fand Anfang Oktober im Parlamentspalast der rumänischen Hauptstadt Bukarest statt. Über zwei Tage hinweg kamen hochrangige Vertreter und Experten aus der Notfall- und Katastrophenschutzbranche der so genannten AEME Region zusammen, um die strategische Ausrichtung und Schwerpunkte für das kommende Jahr zu besprechen. ISAR Germany war mit zwei Experten bei dem Treffen vertreten.

INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) ist ein globales Netzwerk unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen, das sich auf die Koordination von urbanen Such- und Rettungsaktionen bei Naturkatastrophen spezialisiert hat.

AEME steht für Afrika/Europa/Mittlerer Osten und ist eine der drei geografischen Regionen, in denen INSARAG tätig ist. Innerhalb dieser Region fördert INSARAG die Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Ländern, um die Effizienz der Katastrophenhilfe zu steigern.

Während des Treffens arbeiteten die Teilnehmer in verschiedenen Gruppen daran, den INSARAG-Strategieplan 2021-2026 in die regionale AEME-Strategie für 2025 zu integrieren. Die Diskussionen konzentrierten sich auf die vier strategischen Ziele – Qualitätsstandards, Lokalisierung, flexible Reaktion und Partnerschaften. Jedes dieser Themen wurde von Experten aus unterschiedlichen Ländern geleitet.

Darüber hinaus gab es Berichte über regionale Initiativen und Fortschritte, wie die Entwicklung der INSARAG-Richtlinien 2026-2031. Auch Updates von anderen Arbeitsgruppen sowie Beiträge zum EU-Modex und weiteren Initiativen aus Katar und Tunesien wurden vorgestellt.

Nicola Aders und Tim Poluzyn, die ISAR Germany bei dem Treffen vertraten, zogen am Ende ein positives Fazit. „Für uns als klassifiziertes INSARAG Medium Team für weltweite Such- und Rettungseinsätze ist es essenziell bei diesen Meetings die neuesten Trends, Änderungen, Entscheidungen mitzugestalten und unser Netzwerk zu pflegen“.

29. September 2024

Medizinisches Team erneut durch WHO zertifiziert

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unser medizinisches Team erneut für internationale Einsätze zertifiziert. I.S.A.R. Germany stellt damit weiterhin ein sogenanntes Emergency Medical Team (EMT) Typ 1. Dies bedeutet, dass die Behandlung von Patienten in einer feldmäßig eingerichteten Notaufnahme mit mehreren medizinischen Fachrichtungen gewährleistet wird. Zum Team gehören deshalb u.a. Internisten, Chirurgen, Kinderärzte, Allgemeinmediziner, Notfallsanitäter, Krankenpfleger, Hebammen und Physiotherapeuten. Durch die Zertifizierung der medizinischen Teams will
die Weltgesundheitsorganisation einheitliche medizinische Standards bei der Versorgung von Patienten in Krisengebieten (z.B. nach Naturkatastrophen) sicherstellen.

Die Prüfer hatten am Samstag in Hünxe Ausrüstung, Ausbildungsstand und Workflows von I.S.A.R Germany überprüft. Erstmals hatte die WHO unsere Organisation im Jahr 2018 zertifiziert. ISAR Geschäftsführer Michael Lesmeister danke dem gesamten Team für die Leistung. Das enorme ehrenamtliche Engagement ermögliche es, dass ISAR Menschen weltweit in Notsituationen helfen könne. Es habe auch dazu beigetragen, dass ISAR inzwischen eine international anerkannte und angesehene Hilfsorganisation sei.

20. September 2024

I.S.A.R. Germany und Taiwan bauen Zusammenarbeit aus: MoU unterzeichnet

Die taiwanesische Feuerwehr und I.S.A.R. Germany werden in Zukunft enger zusammenarbeiten. Anlässlich des 25. Jahrestags des verheerenden Erdbebens vom 21.09.1999 in Taiwan haben I.S.A.R. Germany und die taiwanesische National Fire Agency (NFA) ein Memorandum of Understanding (MoU) unterschrieben. Die Zeremonie fand im Beisein der taiwanesischen Innenministerin Liu Shyh-fang und des Generaldirektors der taiwanesischen Feuerwehr Huan-Chang Hsiao statt.

Ziel der Vereinbarung ist es, die Kapazitäten zur Katastrophenvorsorge und zur Bewältigung von Katastrophen weiter auszubauen. Durch intensivere Schulungen und den technischen Austausch möchten beide Seiten voneinander lernen und sich gegenseitig bei Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Stürmen unterstützen. Dabei steht insbesondere der Austausch von Best Practices und gesammelten Erfahrungen im Vordergrund, um das Wissen im Bereich des Notfallmanagements zu vertiefen und die Zusammenarbeit weiter zu fördern.

Eine wichtige Komponente der Zusammenarbeit ist der regelmäßige Austausch von Fachkräften und Experten. Führungsdialoge und Konferenzen sollen den Wissenstransfer erleichtern, während Rettungskräfte beider Länder an Simulationen und Workshops teilnehmen können. Ziel ist es, die Notfallvorsorge zu verbessern und sicherzustellen, dass im Katastrophenfall schnell, effektiv und unbürokratisch Hilfe geleistet werden kann.

Das Abkommen legt den Grundstein für eine langfristige Partnerschaft, die dazu beitragen soll, die Zusammenarbeit im Katastrophenfall weiter zu verbessern.

17. Juni 2024

I.S.A.R. Medics trainieren im Trauma-Kurs

Das wissen wir und das weiß vor allem unser medizinisches Team. Aus diesem Grund hat das I.S.A.R. Germany-Medical Team zusammen mit zwei Medics vom German Federal Agency for Technical Relief (THW) das vergangene Wochenende auf der Training Base Weeze GmbH & Co. KG genutzt, um gezielt die Abläufe bei der Rettung vitalbedrohter Menschen zu trainieren. Gecoacht von den Experten des Unternehmens MegaMed haben wir nicht nur die Rettung aus Fahrzeugen geübt, sondern uns auch mit Rettungsgerät, Notfallmedikamenten und Untersuchungstechniken auseinandergesetzt. Ein spannendes, lehrreiches und herausforderndes Wochenende, das aber Lust auf mehr macht!

Der Fokus lag auf der praktischen Anwendung von lebensrettenden Maßnahmen unter realistischen Bedingungen. Dazu gehörte auch die Simulation verschiedener Szenarien, um die Teams auf unterschiedliche Herausforderungen vorzubereiten. Besonders wertvoll war die Zusammenarbeit mit den THW-Medics, die uns wertvolle Einblicke und Tipps aus ihrer umfangreichen Erfahrung geben konnten.

Neben der technischen Ausbildung wurde auch großer Wert auf die Verbesserung der Teamkommunikation und -koordination gelegt, da diese Faktoren in Notfällen entscheidend für den Erfolg sind. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, in verschiedenen Rollen zu agieren und so ein umfassendes Verständnis für die gesamte Rettungskette zu entwickeln.

Solche intensiven Trainingseinheiten sind unerlässlich, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Wir sind stolz auf das, was wir an diesem Wochenende erreicht haben, und freuen uns darauf, unser Wissen und unsere Fähigkeiten in zukünftigen Einsätzen zum Wohl der Menschen einsetzen zu können.

Insgesamt war es ein sehr erfolgreiches und motivierendes Wochenende, das uns alle noch enger als Team zusammengeschweißt hat. Wir sind gespannt auf die nächste Fortsetzung und die weiteren Herausforderungen, die vor uns liegen.

26. Mai 2024

I.S.A.R. bei INSARAG-Großübung in der Schweiz

Elf gerettete Menschen in zwei Tagen, auf ein solch beeindruckendes Ergebnis blicken wir zurück, wenn wir über die Insarag-Großübung in der Schweiz sprechen. Auf Einladung des Schweizer Militärs und der Schweizer Rettungskette hat I.S.A.R. Germany vom 21. bis 24. Mai im Übungsdorf Epeisses unweit der Stadt Genf die Rettung von Menschen nach einem Erdbeben geübt.

Schweres Erdbeben als Übungsszenario

Das Übungsszenario ging von einem schweren Beben in der fiktiven Republik Jureneva aus, bei dem zahlreiche Menschen verletzt oder getötet worden. Zusammen mit den Teams von @fire, dem österreichischen Arbeiter-Samariter-Bund, dem staatlichen SAR-Team aus Jordanien und der Swiss Rescue übten unsere Einsatzkräfte, Menschen in Trümmern zu suchen und anschließend aus diesen zu retten.

Während der Übung wurden verschiedene Aspekte der international gültigen Insarag-Richtlinien durchgespielt. Neben dem Aufbau und der Versorgung unseres Base of Operations (BoO) wurden auch die Einrichtung und Führung internationaler Koordinierungsstellen, etwa eines RDC (Reception and Departure Centres) oder eines UCC, also eines örtlichen Lagezentrums,  geübt.

Rettungshunde im Einsatz

Ein zentraler Bestandteil der Rettungsübung war außerdem der Einsatz von Rettungshunden. Unsere speziell ausgebildeten Tiere sind in der Lage, verschüttete Personen aufzuspüren, die für Menschen ohne technische Hilfsmittel nicht sichtbar oder hörbar sind. Die Hunde durchsuchten systematisch die Trümmerfelder und signalisierten das Vorhandensein von Überlebenden durch Bellen oder Kratzen. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der die Hunde arbeiten, sind von unschätzbarem Wert für Rettungskräfte. Während der Übung wurden mehrere Trainingsszenarien durchgespielt, bei denen die Hunde ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten und ihre menschlichen Partner bei der Lokalisierung und Rettung von Verschütteten unterstützten.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Insarag-Großübung war die logistische Planung und Umsetzung. Die logistische Unterstützung bei Katastropheneinsätzen umfasst den Transport von Personal und Ausrüstung, die Einrichtung und den Betrieb von Basislagern sowie die Sicherstellung der Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Übung in der Schweiz bot die Gelegenheit, diese komplexen logistischen Herausforderungen zu meistern. Der Transport von schwerem Gerät, die Errichtung von Kommunikationsinfrastrukturen und die Koordination von Verpflegung und medizinischer Versorgung waren nur einige der logistischen Aufgaben, die bewältigt werden mussten. Die Effizienz und Effektivität der logistischen Abläufe tragen maßgeblich zum Erfolg eines Rettungseinsatzes bei.

Internationale Richtlinien als Grundlage im Einsatz

Die Übung basierte auf den Standards und Richtlinien der International Search and Rescue Advisory Group (Insarag), einer Organisation, die 1991 gegründet wurde, um internationale Zusammenarbeit bei Such- und Rettungseinsätzen nach Erdbeben zu fördern. Insarag setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen, darunter Regierungsorganisationen, Nichtregierungsorganisationen und andere humanitäre Akteure. Die Richtlinien von Insarag legen fest, wie Rettungsteams weltweit zusammenarbeiten sollen, um schnell und effizient auf Katastrophen zu reagieren. Während der Übung in der Schweiz wurden die Insarag-Richtlinien intensiv angewendet und getestet, um sicherzustellen, dass die internationalen Rettungsteams nahtlos zusammenarbeiten können. Dies umfasst die Standardisierung von Einsatzprotokollen, Kommunikationswegen und Koordinierungsmechanismen, um im Ernstfall Leben zu retten und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten.